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15.08.2023 | Lesezeit: 3 min

Wirtschaftspuls der Zentralschweiz Q2/2023

Die Zentralschweizer Unternehmen schätzen die Geschäftslage im Gegensatz zum Schweizer Durchschnitt positiver ein als noch vor drei Monaten. Der Industriesektor rutscht aber in den negativen Bereich. Eine Mehrheit der Industrieunternehmen befindet die Geschäftslage für schlecht. Eine Entspannung auf dem Arbeitsmarkt ist noch nicht in Sicht.

Gemäss der Quartalsanlyse Q2/2023 des IHZ hat sich die Geschäftslage der Zentralschweizer Unternehmen im Juli 2023 im Vergleich zum Schweizer Durchschnitt positiv entwickelt. Insbesondere der Dienstleistungssektor verzeichnet eine leichte Verbesserung. Die Gesamtwirtschaft der Region schätzt die Situation besser ein als in den letzten beiden Monaten, während der Trend in der Gesamtschweiz in die gegensätzliche Richtung verläuft. Die Zentralschweiz kann dabei auf die Dienstleistungsbranche, den Finanzsektor und den Bausektor zählen, die sich allesamt verbessert haben.

Jedoch bleibt der Industriesektor in der Zentralschweiz nicht verschont. Zum ersten Mal seit drei Jahren verzeichnet er eine negative Geschäftslage. Insbesondere exportorientierte Industrieunternehmen tragen dazu bei, dass die Einschätzung hier negativer ist als bei binnenmarktorientierten Unternehmen. Auch der Arbeitsmarkt zeigt sich gespalten: Während die Arbeitslosenquote in der Zentralschweiz auf 1,1 Prozent gesunken ist, bleibt der Industriesektor von einem entspannten Arbeitsmarkt noch weit entfernt.

Die Unternehmen der Zentralschweiz planen dennoch, in den nächsten drei Monaten mehr Mitarbeitende einzustellen. Vor allem im Gastgewerbe und im Grosshandel sind expansive Pläne erkennbar. In der Industrie und im Baugewerbe hingegen halten sich Stellenabbau und -aufbau die Waage.

Bezüglich der Verkaufspreisentwicklung erwarten die meisten Unternehmen in fast allen Branchen in den kommenden drei Monaten eine Verlangsamung des Wachstums ihrer Verkaufspreise. Einzig der Grosshandel rechnet mit einer stärkeren Verkaufspreisentwicklung im Vergleich zur vorherigen Befragung. In den Sektoren Industrie, Gastgewerbe und Baugewerbe ist der Wert nur knapp positiv, was auf durchschnittlich gleichbleibende Preise hinweist.

Insgesamt zeigt sich also eine ambivalente wirtschaftliche Lage in der Zentralschweiz: Während die Dienstleistungsbranche, der Finanzsektor und der Bausektor eine leichte Besserung erfahren haben, kämpft die Industrie mit negativen Einschätzungen. Die Arbeitslosenquote ist gesunken, doch der Arbeitskräftemangel bleibt bestehen. Unternehmen planen generell mehr Einstellungen, während die Verkaufspreisentwicklung in den meisten Branchen verlangsamt wird.

 

 

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