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16.04.2019 | Lesezeit: 5 min

Neue Sportarena will hoch hinaus

Oberkirch Jetzt ist die neue Sportarena im Campus Sursee für die breite Öffentlichkeit zugänglich. Bis das 60-Millionen-Franken-Projekt jedoch betriebsbereit war, mussten einige Herausforderungen gemeistert werden.Im 50-Meter-Olympiabecken schwimmen diverse slowakische Athleten noch einige Längen. Sie haben am Wochenende im Campus-Gewässer am

Oberkirch Jetzt ist die neue Sportarena im Campus Sursee für die breite Öffentlichkeit zugänglich. Bis das 60-Millionen-Franken-Projekt jedoch betriebsbereit war, mussten einige Herausforderungen gemeistert werden.

Im 50-Meter-Olympiabecken schwimmen diverse slowakische Athleten noch einige Längen. Sie haben am Wochenende im Campus-Gewässer am «Mulitnations der Junioren» – ein Schwimm-Auswahlwettkampf zwischen zwölf Nationen – teilgenommen. Im daneben liegenden Einschwimmbecken – das multifunktional genützt werden kann – absolvieren Wasserballer von Kreuzlingen ihre Trainingseinheiten. In der grössten Schwimmarena der Zentralschweiz herrscht an diesem Morgen reger Betrieb.


Einige Meter davon entfernt, sagt Campus-Direktor Daniel Suter: «Mit dem regionalen Jugendcup Mitte März hat die neue Anlage ihre Feuertaufe bestanden. Und die kürzlich ausgetragenen Staffel-Schweizer-Meisterschaften der Rettungsschwimmer zeigten uns: Wir sind auch einer hohen Belastung gewachsen.» Gestern Morgen wurde den Medien ein Einblick in die neuen Räumlichkeiten gegeben. Das Gesamtwerk kostet 60 Millionen Franken. Die Bauzeit betrug rund zweieinhalb Jahre. Ab heute ist die neue Sportarena für alle offen.


Duale Nutzung zieht sich wie roter Faden durchs Projekt
Dazu gehört auch ein 25-Meter-Pool, das unter anderem als Einschwimmbecken bei Grossveranstaltungen zur Verfügung steht. Zudem kann es für weitere Aktivitäten wie die Simulation einer Bergung von Personen aus abgetauchten Fahrzeugen genutzt werden. Weiter steht dieses – wie das 50-Meter-Becken – fürs öffentliche Schwimmen bereit. Die duale Nutzung sei ein wichtiger Aspekt bei der Planung der Anlage gewesen, erklärt Suter. Und die Nutzung für Spitzen- und Breitensport, aber auch für Familien und Einzelgäste zieht sich wie ein roter Faden durch die neue Arena. Das trifft auch auf den Warmwasserbereich, den Kinder-/Familienpool, den Spa-Bereich sowie die im Komplex integrierten Dreifachturnhalle zu.


Für Projektleiter Matthias Schilling vom Berner Generalplanerteam von Architekt Rolf Mühlethaler galt es speziell drei Herausforderungen zu meistern. Weil der Baugrund recht unstabil sei, habe man pfählen müssen. Weiter erwähnt er den unschweizerisch schnellen Projektfortschritt. Zudem gestaltete sich der Schwimmbadbau als Schwierigkeit. Weil ein grosses Augenmerk auf die Kostenentwicklung beim Unterhalt aller Bereiche gelegt wurde und man so den Betriebsaufwand möglichst tief halten will, erforderte es eine sehr hohe Materialqualität. «Wir versuchten etwas Nachhaltiges zu realisieren und möchten den Beweis antreten, dass die Anlage mit einer schwarzen ‹Null› betrieben werden kann», so Suter.


Die Arena biete Anspruchsgruppen einen Mehrwert, ist er überzeugt. Matchentscheidend seien die kurzen Wege. Einerseits innerhalb der Arena: Dort liegen Becken und Regeneration (Spa und Massage) nahe beisammen. Andererseits sind die Gastro- und Unterkunftsmöglichkeiten nur einige Meter vom Neubau entfernt. «Das ist schweizweit einzigartig. Dadurch hebt sich das Projekt von anderen Anlagen ab», sagt Suter. Im Zuge der neuen Arena wurde auch ein Parkdeck mit zusätzlich rund 400 Plätzen erstellt.


Grossmehrheitlich wurde das 60-Millionen-Projekt von der Stiftung Campus Sursee des Schweizerischen Baumeisterverbandes (SBV) realisiert und finanziert – dies als Ergänzung ihrer Aus- und Weiterbildungs-Infrastruktur. Der Bund hat sich mit vier Millionen Franken aus dem Nationalen Sportanlagenkonzept-Fonds (NASAK) engagiert. Denselben Betrag steuerte der Kanton Luzern aus dem Sportfonds bei. «Das Sportzentrum auf dem Campus Sursee soll sich zu einem Magglingen der Zentralschweiz entwickeln», so Regierungsrat und Sportdirektor Guido Graf zu seiner Vision hinter dem Projekt.


Dadurch, dass die Sportarena fast das ganze Jahr für die Öffentlichkeit zugänglich ist, und dies einem hohen Prozentsatz der Gesamtauslastung entsprechen soll, erweitert die Anlage das Sportangebot in der Zentralschweiz und vor allem im Raum Sempachersee. Mit dem 50-Meter-Becken wird die erste Anlage der Schweiz in Betrieb genommen, die alle Anforderungen für internationale Wettkämpfe in den Disziplinen Schwimmen, Synchronschwimmen und Wasserball erfüllt.


«Noch braucht es einen Moment bis mit dem Wasser – für die beiden Becken werden rund 4000 Kubikliter benötigt – und der Technik alles eingespielt ist», so der Leiter der Sportarena Mathias Hecht. «Doch wir sind grundsätzlich bereit.»

 

Quelle: Luzerner Zeitung vom 16.4.2019

 

 

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