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01.03.2022 | Innovation | Lesezeit: 2 min

Forschende mischen Beton auf der ISS

Experimente mit Betonmischungen auf der internationalen Raumstation ISS sollen Erkenntnisse für das Bauen auf der Erde und auf dem Mond liefern. Das Kompetenzzentrum BIOTESC der Hochschule Luzern ist massgeblich daran beteiligt.

Experimente auf der ISS (International Space Station) sollen helfen, die Erhärtung von Beton auch unter Bedingungen der Schwerelosigkeit besser zu verstehen. Letztlich könnten sie dazu beitragen, umweltfreundlichere Zusammensetzungen des Materials zu entwickeln, ohne dass dessen positiven Eigenschaften darunter leiden. Dabei handelt es sich um ein Gemeinschaftsprojekt des Kompetenzzentrums BIOTESC der Hochschule Luzern in Hergiswil, des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt, der Universität Duisburg-Essen und der Universität zu Köln.

BIOTESC arbeitet im Auftrag der Europäischen Weltraumorganisation ESA. Dieses sogenannte User Support and Operations Center ist eines von vier solcher Zentren der ESA. Es unterstützt Forschende bei der Durchführung der Experimente in der Infrastruktur der ISS.

Auch das Forschungsdesign für die Experimente auf der ISS stammt aus Hergiswil. Die dort vorbereiteten 64 kleinen Versuchsbehälter mit je unterschiedlichen Mischungen und injizierbarer Flüssigkeit wurden vom BIOTESC getestet, befüllt und verpackt. Da es Pläne für permanente Präsenzen auf Mond und Mars gebe, enthielten einige davon auch Mondstaub, heisst es in einer Medienmitteilung der Hochschule Luzern. Im ESA-Logistikzentrum in Turin wurden die BIOTESC-Container auf Raumfahrtstandards überprüft. Dann wurden sie nach Cape Canavaral geflogen und von dort mit einer Rakete zur ISS befördert.

Das Experiment wurde am 1. Februar durchgeführt. Zur Erde zurück kommen die Betonproben erst mit dem nächsten Flug im Juli. Unterdessen seien die vom BIOTESC entwickelten Container in Deutschland bereits zum Patent angemeldet. Sie sollen für weitere Versuche in der Schwerelosigkeit verwendet werden, so BIOTESC-Forschungsgruppenleiter Dr. Bernd Rattenbacher: „Darin kann alles Material gemischt werden, das eine feste und eine flüssige Komponente hat.“ 

BIOTESC

Hochschule Luzern Architektur & Technik

 

 

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