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16.08.2025 | Nachhaltigkeit | Lesezeit: 2 min

BIAS und Stadt Luzern testen Kühleffekte durch begrünte Erdhügel

Luzern - Raumentwickler OSRI hat eine innovative Zusammenarbeit von BIAS und Stadtgrün Luzern initiiert. Am Neubad Luzern entsteht eine temporäre Begrünung auf dem Asphalt. An der sogenannten Hygroskin sollen über drei Jahre Kühleffekte, Artenvielfalt und nötiger Aufwand wissenschaftlich getestet werden.

Die OSRI AG hat ein Projekt angestossen, das in städtischen Umgebungen zu mehr Grün und weniger Hitze führen soll. Auf Initiative der OSRI-Fachleute für Raumentwicklung wurden im Juni 2025 auf neun asphaltierten Parkplätzen des ehemaligen Luzerner Hallenbads Biregg zwei begrünte Erdhügel angelegt. Dort ist als Zwischennutzung mittlerweile das Kunst- und Kulturzentrum Neubad entstanden, an dessen Südseite OSRI sein Büro hat.

Das Pilotprojekt Hygroskin Neubad verfügt über einen speziellen Bodenaufbau, der das Regenwasser speichert, das Grün feucht hält und die Umgebung kühlt. Durch ein auf den Asphalt gelegtes Vlies samt Speichermatte fliesse Regenwasser nicht in die Kanalisation ab, eine Bewässerung des 26 bis 65 Zentimeter hohen Aufbaus aus Sand, Kies und Humus sei daher «grundsätzlich nicht notwendig», heisst es in einer Medienmitteilung von OSRI.

Angepflanzt wurden heimische Pflanzen wie Wildstauden und einige kleine Gehölze, die mit dem Hitzestress umgehen können. Von Totholzbereichen und kleinen Steinhaufen sollen Insekten profitieren. Das Projekt wird über drei Jahre wissenschaftlich begleitet. 

Die Erfahrungen werden mit jenen der Basler Hygroskin am Gleisbogen Dreispitz abgeglichen. «In Basel konnten auf und neben einer solchen Hygroskin während Hitzeperioden Temperaturunterschiede von bis zu 21 Grad nachgewiesen werden», hatte Timur Babacanli, Projektleiter von Stadtgrün Luzern, zum Projektstart erklärt.

Hygroskin ist eine Entwicklung von BIAS.CITY – dem Basel Institut für angewandte Stadtforschung (B/IAS). BIAS verfolgt mit der Hygroskin einen OpenSource-Ansatz für Kommunen, damit Stadtklimawissen kostengrünstig und grossmassstäblich skaliert werdnen kann. An der Evaluation der Skalierung und der Kooperationen ist auch das Ko:Lab der Hochschule Luzern – Näher dran | Hochschule Luzern beteiligt. Hygroskin ist konzipiert für Orte, wo eine normale Entsiegelung durch das Entfernen von Asphalt- oder Betonbelägen und die anschliessende Renaturierung zwar gewünscht, aber aus verschiedenen Gründen noch nicht möglich ist. In diesem Fall soll die Hygroskin eine kostengünstige und schnelle Begrünung ermöglichen. 

Weitere Informationen zur Hygroskin unter hygroskin.ch und https://www.stadtluzern.ch/aktuelles/newslist/2486263

Stadtgrün Luzern ist ebenso Projektpartner wie das Netzwerk Neubad, die Denkstatt sàrl und das Basel Institut für angewandte Stadtforschung (B/IAS), das die Hygroskin entwickelt hat und einen Teil der Planungskosten trägt.